Ratenkauf beim Wohnmobil: So funktioniert die Finanzierung von Wohnmobilen

Der Kauf eines Wohnmobils will gut überlegt sein, schließlich kommen dabei nicht unerhebliche Kosten auf Sie zu. Egal, ob Neu- oder Gebrauchtfahrzeug gilt aber: Die meisten Camper haben das Geld für ihr Reisemobil nicht auf dem Konto angespart. Ratenkauf ist also bei Wohnmobilen eine übliche Praxis. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wie ein Ratenkauf beim Wohnmobil abläuft, welche Voraussetzungen es dafür gibt und mit welchen Vor- und Nachteilen das verbunden ist.

Wohnmobil auf Raten kaufen

Neue Wohnmobile, egal ob Kastenwagen, teilintegriertes oder vollintegriertes Wohnmobil, sind für unter 30.000 Euro kaum zu haben. Eher gehen die Preise ab 50.000 Euro richtig los – und je nach Fahrzeug, Ausstattung und Extras kann der finale Kaufpreis noch deutlich höher liegen. Einzig Wohnwagen, die Sie natürlich ebenfalls auf Raten kaufen können, sind oft schon günstiger zu haben. Insofern ist es ganz natürlich, dass ein Betrag dieser Höhe nicht vorab angespart wird, um das Wunschwohnmobil schließlich auf einen Schlag komplett zu bezahlen. Ratenzahlung bei Wohnmobilen ist eine übliche Praxis, sodass es hier mehrere Möglichkeiten gibt, ein Wohnmobil zu finanzieren.

Kfz-Kredit oder Kredit zur freien Verwendung?

Ein Ratenkredit zeichnet sich dadurch aus, dass Sie sich die komplette Kaufsumme vom Kreditgeber – üblicherweise einer Bank – leihen und in festgelegten Raten über einen festgelegten Zeitraum inklusive Zinsen zurückzahlen. Gerade bei Wohnmobilen können Sie nicht nur auf einen Ratenkredit zur freien Verfügung zurückgreifen, sondern auch einen Kfz-Kredit beantragen. Dieser hat häufig bessere Konditionen, weil das Fahrzeug als Sicherheit im Rahmen der Sicherungsübereignung einberechnet werden kann.

Nicht alle Banken akzeptieren Wohnmobile im Rahmen eines Kfz-Kredits. Auch bei Gebrauchtfahrzeugen kann es Ausnahmen geben. Sie sollten daher vorab Angebote und Konditionen vergleichen. Nicht immer ist der Kredit bei der Hausbank am günstigsten.

Anzahlung und Schlussrate

Üblich sind bei einem Ratenkredit sowohl eine Anzahlung als auch eine höhere Schlussrate. Gerade bei Kfz-Krediten kann die Schlussrate aber auch vermieden werden, indem Sie über die gesamte Laufzeit höhere Raten abzahlen.

Sie können sich merken: Je höher Anzahlungssumme und Schlussrate sind, desto niedriger die monatliche Rate.

Ratenhöhe verändern

Die Ratenhöhe bei einem Wohnmobil-Ratenkredit ist im Normalfall immer gleich hoch. Es gibt aber einige Kreditgeber, die eine Anpassung der Ratenhöhe ermöglichen oder die Option bereithalten, eine Rate auszusetzen, wenn die finanzielle Situation es erfordert.

Ist eine Sondertilgung möglich?

Beim Wohnmobilkredit kann es durchaus sein, dass eine einmalige oder sogar jährliche Sondertilgung angeboten wird. Wenn Sie mit einem Geldeingang rechnen, beispielsweise der Auszahlung einer Versicherung, oder sich aus bestimmten Gründen das verfügbare Einkommen erhöht, kann die Sondertilgung zu einer kürzeren Laufzeit führen, sodass Ihnen das Wohnmobil schneller gehört. Prüfen Sie diese Möglichkeit direkt beim Abschluss des Kredits. Manchmal kann es sich sogar lohnen, wenn für die Sondertilgung oder die vorzeitige Ablösung des Kredits Zusatzkosten entstehen. Das müssen Sie aber genau durchrechnen.

Wohnmobilkredit beantragen

Die Ratenzahlung für Ihr neues Wohnmobil sollte entweder vor dem Kauf mit Ihrer Hausbank oder einer anderen Bank geklärt sein oder im Rahmen des Kaufs mit dem Händler erfolgen.

Wer vergibt Ratenkredite für Wohnmobile?

Auch wenn die Hausbank in vielen Fällen der erste Ansprechpartner für einen Kredit ist, muss sie für den Wohnmobilkredit nicht die günstigste oder beste Option sein.

Nutzen Sie am besten vorab einen Online-Kreditvergleich, um herauszufinden, ob eine andere Bank bessere Konditionen bietet als die Hausbank.

Darüber hinaus bieten viele Hersteller oder Händler – entweder selbst oder in Kooperation mit einer Bank – Ratenkredite für den Wohnmobilkauf an. Auch hier müssen Sie durchrechnen, ob sich das für Sie lohnt.

Voraussetzungen für einen Wohnmobilkredit

Wie auch bei anderen Ratenkrediten müssen Sie beim Wohnmobilkredit bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Welchen Betrag kann ich mir leisten?

Für die Berechnung der optimalen bzw. maximalen Ratenhöhe ist es wichtig, die eigenen Einnahmen und Ausgaben genau zu kennen. Haben Sie bislang schon einen anderen Kfz-Kredit abgezahlt, können Sie sich an dieser Summe orientieren. Andernfalls können Sie mit einem Haushaltsbuch beobachten, wie viel Geld für einen Ratenkredit übrig bleibt.

Welche Laufzeit für Ratenkauf beim Wohnmobil?

Da die Kaufsumme eines Wohnmobils meist bei 40.000 Euro oder mehr liegt und – je nach Anzahlung und Schlussrate – ein entsprechend hoher Betrag in Raten abbezahlt wird, zahlen viele Käufer den Kredit über mindestens 60 Monate, also 5 Jahre, ab. Bei höheren Summen oder einer niedrigen monatlichen Rate sind auch 120, 150 oder 180 Monate denkbar. Welche Laufzeit möglich ist, hängt aber auch vom Kreditgeber ab.

Vorteile & Nachteile vom Ratenkauf bei Wohnmobilen

Der Wohnmobilkauf auf Raten hat natürlich Vorteile, aber es gehen auch Nachteile damit einher. Letztlich gilt aber, dass eine kontrollierte und gut geplante Ratenzahlung nicht riskant ist, sondern das lange Ansparen der Kaufsumme vermeidet. Sie sollten vor allem darauf achten, sich nicht zu überschulden.

Alternativen zum Ratenkauf bei Wohnmobilen

Möchten Sie ein Wohnmobil kaufen, haben Sie nicht nur die Variante, einen klassischen Ratenkredit mit gleichbleibenden Raten aufzunehmen, sondern können auch weitere Finanzierungsmöglichkeiten nutzen.

Finanzierung mit Schlussrate

Die Finanzierung mit einer vergleichsweise hohen Schlussrate heißt auch „Ballonfinanzierung“. Sie ist bei Kfz-Krediten üblich, aber nicht erforderlich, und ermöglicht eine geringere Ratenhöhe als bei einem normalen Ratenkredit. Praktisch ist, dass hier meist keine Anzahlung geleistet werden muss.

3-Wege-Finanzierung mit unterschiedlichen Optionen

Bei der 3-Wege-Finanzierung haben Sie zum Ende der Laufzeit drei Möglichkeiten: Sie zahlen die Schlussrate auf einmal, Sie finanzieren die Schlussrate oder Sie geben das Fahrzeug ohne weitere Kosten zurück. Im letzten Fall hätte dann eine Art Leasing bestanden.

Darüber hinaus besteht diese Finanzierung auch aus drei Teilen: der Anzahlung, den monatlichen Raten und der höheren Schlussrate.

In vielen Fällen ist die günstigste Option, das Fahrzeug mit der Schlussrate abzubezahlen und dann entweder selbst weiterzunutzen oder für einen höheren Preis als die Schlussrate selbst zu veräußern.

Zusammenfassung